Von einem hervorragenden Elektro-Ingenieur, Charles P. Steinmetz, wird berichtet, daß er vor mehr als fünfundzwanzig Jahren gesagt habe: „Eines Tages werden die Menschen erkennen, daß die materiellen Dinge kein Glück bringen und wenig dazu beitragen, Männer und Frauen schöpferisch und kraftvoll zu machen.“ „Dann,“ fährt der Bericht fort, „werden die Wissenschaftler der Welt ihre Laboratorien für das Studium Gottes und des Gebets und der geistigen Kräfte öffnen, über die bisher kaum mehr als Vermutungen angestellt worden sind.“
Während die Forschungen der Naturwissenschaftler sich dem Studium der Phänomene der Übertragung von Materie in Energie und von Energie in Materie widmen und die Möglichkeit der Existenz von dem erwägen, was von einigen als „Anti-Materie“ bezeichnet worden ist, ist es von ungeheurem Wert, den grundlegenden Lehrsatz der Christlichen Wissenschaft zu betrachten, daß es in Wirklichkeit keine Materie oder materielle Energie irgendwelcher Form oder Beschaffenheit gibt. Mary Baker Eddy erklärt in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 468): „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“
Letzten Endes müssen wir alle die Materie als einen Faktor, der unserem Vollbringen Widerstand leistet, aus dem Wege räumen. Auf diese Notwendigkeit wurde ich eines Tages hingewiesen, als ich einen Mann beobachtete, der das Straßenpflaster aufbohrte, um an eine Leitung zu kommen, die repariert werden mußte. Ich erkannte, daß er sich nicht für das interessierte, was über der Leitung lag. Er mußte den Zement und den Schmutz aus dem Wege räumen. Sie waren Hindernisse für die Reparatur, die er ausführen wollte.
Bei allen Bemühungen, etwas zu befördern, ist es das Ziel, über die dazwischenliegende Materie hinauszukommen — hinauszukommen über die materiellen Lagen. Die dazwischenliegende Materie erweist sich in der endgültigen Analyse als ein Hindernis, selbst dann, wenn sie zu einem gewissen Grade als ein menschliches Mittel zur Erreichung des Zieles benutzt wird. Je klarer der Erfinder oder der Forscher erkennt, daß es in Wirklichkeit keine widerstreitende Macht oder Materie gibt, um so schneller wird sein Fortschritt sein, Herrschaft über den scheinbaren Widerstand der Materie zu erlangen.
Jeder Christliche Wissenschafter trägt zu dem wissenschaftlichen Fortschritt bei — einem Fortschritt, der sich von der Annahme abwendet, daß Substanz in der Materie sei. Je klarer er die geistige Tatsache versteht, daß die Materie nicht eine Person, ein Ort, ein Ding oder eine Macht ist, um so weniger wird die Materie die Ausübung seiner täglichen Pflichten behindern. Der Christlichen Wissenschaft zufolge ist die Materie weniger als eine Gruppierung von Elektronen, Photonen, Protonen, Neutronen oder Atomen, ja, weniger als elektrische Energie oder elektrische Impulse. Die Materie ist die irrige Wirkung des sterblichen Gemüts; sie ist der objektive Zustand des sterblichen Denkens, ungeachtet dessen, wie substantiell sie den Sinnen erscheinen mag.
Die göttliche Wissenschaft, die exakte Wissenschaft der Wirklichkeit, liefert uns die Basis für den Beweis, daß die Materie nur ein falscher Begriff des sterblichen Gemüts und daher unwirklich ist. Sie führt aus: alles, was wirklich besteht, ist Gemüt und die unsterblichen Ideen des Gemüts; daher ist unser wirkliches Sein geistig, nicht materiell. Der unsterbliche Gedanke stellt unsere tatsächliche Wesenheit dar.
In der Wissenschaft ist der Mensch niemals von Gott, seinem Schöpfer, getrennt. Der Mensch lebt nicht in einer physischen Örtlichkeit. Er ist ein Himmelsbewohner und lebt in dem unendlichen Bewußtsein oder Gemüt. Er ist ewig eins mit Gott, dem Guten.
Jede Idee und Eigenschaft Gottes wird immerwährend durch den Menschen ausgedrückt. Der Mensch braucht nicht an irgendeinen bestimmten Ort zu reisen, um sich der geistigen Wirklichkeit erfreuen zu können. Er ist eins mit der Wirklichkeit. In dem unbegrenzten Gebiet des Gemüts ist er immer am Ziel. Er braucht nicht an einen bestimmten Ort zu gehen, um Zufriedenheit, Freude, Gesundheit, Liebe, Weisheit zu erlangen. Die unmittelbare Entfaltung der Harmonie, Güte und Vollkommenheit des göttlichen Prinzips ist seine Erfahrung, und diese Wahrheit kann in den täglichen Angelegenheiten bewiesen werden.
Die Unwissenheit ist es, die die geistige Wirklichkeit vor uns verbirgt. Aber der Einfluß der unendlichen Weisheit, der Macht des Gemüts, ist im menschlichen Bewußtsein gegenwärtig, um uns zu der Allgegenwart des Guten zu erwecken. Der Christus, die Macht Gottes, des Gemüts, ist tatsächlich in jedem menschlichen Bewußtsein gegenwärtig. Der Christus erleuchtet das Denken, das nach Wahrheit hungert, und enthüllt die unumschränkte Tatsache, daß alles Gemüt ist und die substantiellen Ideen des Gemüts.
Christus Jesus bewies des Menschen Einssein mit Gott und das Unvermögen der Materie. Als die Jünger auf dem Galiläischen Meer vom Sturm hin- und hergetrieben wurden, ging Jesus auf den Wellen zu ihnen und stillte den Sturm. Er brauchte keine Materie, um sich auf dem Wasser zu halten. Er brauchte kein Boot, um ihn zu seinen gefährdeten Freunden zu bringen. Und er brauchte keine Zeit, um ein Schiff und seine Besatzung an das gegenüberliegende Ufer zu führen. Im Johannesevangelium (6:21) wird uns berichtet: „... und alsbald war das Schiff am Lande, da sie hin fuhren.“
Die Forscher auf dem Gebiet der Materie zeigen oft wenig Interesse, wenn sie sehen, daß die Gesetze der Materie bei der Heilung von Krankheit, bei der Zerstörung von Sünde und der Wiederherstellung von Glück und Harmonie durch die Wahrheit umgestoßen werden. Um des schnelleren Fortschritts in der wissenschaftlichen Forschung willen muß man jedoch anerkennen, daß die Materie dem Geist Raum gibt, wenn das geistige Gesetz richtig angewandt wird. Die wesenlosen Gegenstände des materiellen Sinnes müssen schließlich gegen die ewigen Ideen des Gemüts eingetauscht werden. Dies kann nur durch Gebet und geistiges Forschen vollbracht werden.
Wissenschaftler jeder Gedankenrichtung müssen letzten Endes die Macht Gottes erforschen, der die Grundursache allen Seins ist. Sie müssen anerkennen, daß es ein allerhabenes Gesetz der Ordnung in dem Universum gibt, und daß die Autorität Gottes, des Prinzips, des Gemüts, dieses Gesetz ist. Sie müssen verstehen, daß die unendliche Intelligenz oder das göttliche Gemüt überall gegenwärtig ist, um ihre Schritte bei der Überwindung von materiellen Hindernissen zu leiten, und daß die unendliche Intelligenz nicht in der Materie oder in dem bloß persönlichen Intellekt zu finden ist, sondern in einem geistigen Verständnis von Gott, dem Guten.
Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 263): „Die vergänglichen Formen der Materie, der sterbliche Körper und die materielle Erde, sind die flüchtigen Begriffe des menschlichen Gemüts.“ Und später: „Die Sterblichen müssen über die vergänglichen, endlichen Formen hinausblicken, wenn sie den wahren Sinn der Dinge gewinnen wollen.“
Die Forscher, die in die Wissenschaft des Christentums eindringen wollen, müssen über die Materie hinausschauen. Und sie müssen sich dem Studium der geistigen Wirklichkeit mit Demut und einem aufgeschlossenen Glauben an Gott, das Gute, nähern. Die Christliche Wissenschaft ist eine exakte Wissenschaft, eine Wissenschaft, die sehr hohe Anforderungen stellt. Sie erfordert Studium und ein tiefes Forschen von einer metaphysischen, nicht von einer physischen Basis aus.
Die Christliche Wissenschaft ist ein Segen für die Menschheit. Um sich ihrer Segnungen erfreuen zu können, muß man ihre Lektionen lernen und das, was man gelernt hat, im täglichen Leben anwenden. Die göttliche Wissenschaft ist die allumfassende Tatsache hinsichtlich aller Wirklichkeit, und sie verdient ein gründliches Erforschen seitens derer, die nach der absoluten Wahrheit suchen.
