Einst sagte Christus Jesus zu seinen Jüngern (Luk. 10:19): „Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen.“ Jesus war mit Zöllnern und Sündern zusammen und sprach mit ihnen, doch machte er sich niemals ihren Standpunkt zu eigen, noch teilte er ihre Meinungen; verglichen mit ihnen strahlte seine Geistigkeit noch klarer. Er war niemals bedrückt, wenn man Sorgen und Leiden an ihn herantrug, und er fürchtete die Berührung mit den Aussätzigen nicht, bevor er sie heilte. Jesus war mit positiven, geistigen Gedanken erfüllt, und diese gaben ihm Festigkeit im Widerstand gegenüber den Herausforderungen der negativen materiellen Gedanken.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, stellt der Haltung des Meisters die Reaktion der Materialisten gegenüber. Sie schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 52): „Sein Herr war Geist; ihr Herr war die Materie. Er diente Gott; sie dienten dem Mammon. Seine Neigungen waren rein; die ihren waren fleischlich. Seine Sinne nahmen die geistige Augenscheinlichkeit von Gesundheit, Heiligkeit und Leben in sich auf; ihre Sinne zeugten für das Gegenteil und absorbierten den materiellen Augenschein von Sünde, Krankheit und Tod.“
Die Christliche Wissenschaft stimmt mit den Lehren Jesu völlig überein und zeigt, daß die Vergeistigung des individuellen Bewußtseins das Denken vor allen materiellen Eindrücken beschirmt. Die ursprüngliche Natur des Menschen, so wie Gott ihn geschaffen hat, enthält keine entstellenden Merkmale. Das Bewußtsein von des Menschen Geistigkeit ist sein eigener Schutz; der Mensch als Gleichnis Gottes ist nur für das Gute empfänglich und nimmt materielle Eindrücke ebensowenig in sich auf, wie ein Sonnenstrahl die Sonnenstäubchen.
Jesu Verheißung, „nichts wird euch beschädigen,“ bezieht sich sowohl auf verletzte Gefühle wie auf einen verletzten Körper, und es bezieht sich genauso auf Haß wie auf körperliche Angriffe. Nach seinem Schiffbruch auf der Insel Malta wurde Paulus von einer Otter angegriffen, und die Bibel berichtet: „Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und ihm widerfuhr nichts Übles“ (Apg. 28:5). Mit dieser einfachen Geste illustrierte Paulus seine mentale Haltung dem Haß und der Verfolgung gegenüber, denen er so oft begegnete.
Der Mensch ist kein wehrloser Sterblicher, der allen Arten verletzender Einflüsse preisgegeben ist. Ohne die Zustimmung und die Mitarbeit des einzelnen Menschen ist das Böse machtlos, irgendeine Wirkung zu erzielen. Das Böse hat weder Mittel noch Fähigkeit fortzubestehen, es sei denn, daß es in das menschliche Bewußtsein durch das Erwecken von Furchtgedanken, Groll, Widerspruch oder Unwillen eindringen kann.
Mrs. Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 210): „Ein von Güte erfülltes Gemüt hat keine Tür, durch die das Böse eindringen, und keinen Raum, den es ausfüllen kann. Gute Gedanken sind ein undurchdringlicher Harnisch; damit ausgerüstet, seid ihr vor den Angriffen des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht allein ihr seid geborgen, sondern auch alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet.“
