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Der Reichtum des Himmelreichs

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Dezember 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus wies oft auf die Natur hin, wenn er die göttlichen Gesetze erklären wollte. Um zu illustrieren, wie unfehlbar Gott Seine Schöpfung versorgt und erhält, lenkte Jesus die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf die Vögel, die Lilien und das Gras auf dem Felde und sagte (Matth. 6:30–33): „Sollte er [Gott] das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen? ... Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Darum, in dem Maße, wie wir nach dem Reich Gottes trachten und göttliche Eigenschaften wie Liebe, Demut, Sanftmut, Freude und Friede zum Ausdruck bringen, ist unsere Versorgung gesichert, und wir werden alles haben, dessen wir bedürfen.

Ein junger Christlicher Wissenschafter mußte einst mit seiner Familie — wegen ungewöhnlicher Verhältnisse in seinem Lande — seine Wohnung und all seinen materiellen Besitz aufgeben und seine Heimatstadt verlassen. Resignation, Kummer, Sorge und Furcht wollten sich seiner bemächtigen. Doch er wehrte sich mit der ganzen Kraft seines Verständnisses von der Christlichen Wissenschaft gegen die Einflüsterungen des Irrtums, daß er nun heimatlos und arm sei.

An einem schönen Sommermorgen bestieg dieser junge Mann einen Berg, von dem aus sich ihm ein weiter Ausblick auf eine schöne Landschaft bot. Nachdem er jede Einzelheit seines Blickfeldes betrachtet hatte, fragte er sich: „Welche Lehre kann ich ziehen aus der Schönheit, Harmonie und Fülle, die hier vor mir liegen?“ Große Freude überkam ihn, als er an Mary Baker Eddys Worte im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ dachte (S. 326): „Die ganze Natur lehrt Gottes Liebe zum Menschen, aber der Mensch kann Gott nicht über alles lieben und seine ganzen Neigungen auf geistige Dinge richten, solange er das Materielle liebt und mehr darauf vertraut als auf das Geistige.“

Er erkannte, daß geistige Eigenschaften wie Sanftmut und Demut durch das Gras der vor ihm liegenden Wiese versinnbildlicht wurden; Standhaftigkeit und Kraft durch die Bäume zu seiner Linken; Reinheit, Frische und Beweglichkeit durch den kleinen Fluß zu seiner Rechten; Unendlichkeit durch den blauen, wolkenlosen Himmel; und Freiheit durch den freien Flug der Vögel. Dankbar erkannte er an, daß diese Eigenschaften dem Menschen — der Idee Gottes — angehören, wie sein christlich-wissenschaftlicher Sonntagsschullehrer ihm einst gesagt hatte.

Er begann, über die Synonyme für Gott, die Mrs. Eddy uns gegeben hat, nachzudenken. Freudigen Herzens wurde es ihm bewußt, daß Gott — das Gemüt und das Leben — die schöpferische und erhaltende Kraft der ganzen Schöpfung ist. Er erkannte diese Schöpfung als die unkörperliche, unendliche Offenbarwerdung des Geistes, welche die Schönheit, Zartheit und Anmut der Seele zum Ausdruck bringt und die Ordnung und Gesetzmäßigkeit des göttlichen Prinzips und der Wahrheit, sowie die universale Liebe der Liebe.

Er vergegenwärtigte sich die Tatsache, daß der Mensch als die Widerspiegelung Gottes einen unerschöpflichen Reichtum geistiger Eigenschaften besitzt, welche die Menschheit anwenden und benutzen kann, um Irrtumsgedanken der Armut, Begrenzung und Beschränkung zu vertreiben.

Dankbaren Herzens bemühte er sich immer mehr, diesen geistigen Reichtum überall zu erblicken und göttliche Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen — wo immer er auch sein mochte. Der Erfolg seiner Bemühungen zeigte sich nach kurzer Zeit, als seine Familie ein neues, schönes und harmonisches Heim fand.

Wir lesen im Vorwort zu „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Für alle, die sich auf Gott verlassen, ist das Heute, die Gegenwart und nicht erst irgendeine Zeit in der Zukunft, „reich an Segnungen“. In dem Maße, wie sie sich als Gottes Ideen erkennen, haben sie teil an dem Reichtum des Himmelreichs.

Irrige Annahmen haben den Begriff von Reichtum auf das Niveau der Materie heruntergezogen, zu der Bedeutung von Geld und materiellem Besitz. Als Folge davon, daß der Mensch sich auf seiner Suche nach besserer Versorgung und mehr Bequemlichkeit von Gott abwendet, mag er Mangel leiden.

Die Bibel weist immer wieder darauf hin, daß wir uns in jeder Lage und zu jeder Zeit auf Gott verlassen können. Warum verlassen sich dann die Menschen nicht auf Gott? Ja, warum glaubt der eine, er müsse seinen Arbeitsplatz wechseln, um mehr Geld zu verdienen, und warum greift ein anderer schließlich zu Unehrlichkeit oder gar zum Verbrechen, um in den Besitz gewisser Dinge zu gelangen? Sicherlich würden sich alle Menschen gern auf Gott verlassen, wenn sie nur wüßten, wer oder was Gott ist. Die Unkenntnis hierüber ist die Ursache aller Not, allen Elends und alles Bösen.

Die Bibel und die Lehren der Christlichen Wissenschaft machen uns mit Gott vertraut. Wir lernen Ihn verstehen als den Alles-in-allem, als das einzig wahre und immergegenwärtige Gute, und den Menschen als Sein Bild und Gleichnis. Mit dem rechten Verständnis von Gott können wir jedem Irrtum machtvoll entgegentreten, ob er sich nun Krankheit, Sünde, Furcht, Armut oder Mangel nennt. Was auch immer sein Name sei, der Irrtum muß stets im eigenen Denken überwunden werden, und der Irrtum weicht immer dem rechten Verständnis.

Unsere Führerin erwartet von jedem Christlichen Wissenschafter, daß er sich gegen allen Irrtum empöre; denn in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt sie (S. 419): „Tritt jedem widrigen Umstand als sein Herr entgegen.“ In dem Maße, wie wir Irrtum jeglicher Art in unserm Bewußtsein überwinden, werden wir uns eines Lebens der Freiheit, der Gesundheit, der Fülle und der Harmonie erfreuen — ja eines Lebens, das gesegnet ist mit dem Reichtum des Himmelreichs.

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