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„Die göttliche Energie des Geistes“

Aus der Dezember 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gottes Allheit und Seine Einheit sagen uns, daß Er allmächtig ist, denn, da Er Alles-in-allem ist, gibt es nichts, das Ihm die Herrschaft streitig machen könnte. Diese Allmacht offenbart sich jedoch nur in der Entfaltung des Guten, denn Gottes Allgegenwart bedeutet, daß nur das Gute — Gott und Seine unendlichen Ideen — existiert, und daß Seine Macht einzig und allein darauf gerichtet ist, Seine Ideen zu regieren und zu entfalten.

Wenn wir dies in absoluten Begriffen ausdrücken, so können wir sagen, daß die göttliche Macht nicht dazu bestimmt ist, etwas zu überwinden, das Gott entgegensteht, sondern dazu, Sein unendliches Sein harmonisch zu entfalten. Die allwissende Intelligenz Gottes, des Gemüts, schließt die Kraft und Macht in sich, Seine Ideen zu entfalten; und diese Kraft ist geistige Energie.

Vom Standpunkt der Menschheit aus scheint es vieles zu geben, das in Widerspruch zum Guten steht. Das Böse scheint wirklich, und der Mensch erscheint als ein hilfloses Opfer der Materialität. Doch ist dieser Anschein nur der Augenschein der irrenden materiellen Sinne und nicht die Wahrheit des Seins.

Mary Baker Eddy schreibt im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 249): „Laßt uns die göttliche Energie des Geistes empfinden, die uns in die Neuheit des Lebens bringt, und die nicht anerkennt, daß eine sterbliche oder materielle Kraft fähig ist zu zerstören. Laßt uns frohlocken, daß wir der göttlichen, Obrigkeit‘ untertan sind. Solches ist die wahre Wissenschaft des Seins.“

Durch geistiges Verständnis von Gott und von der Beziehung des Menschen zu Ihm als Seinem Botschafter können wir „die göttliche Energie des Geistes“ praktisch anwenden, indem wir jeder irrigen Annahme in bezug auf Gott und den Menschen widerstehen und sie überwinden; denn das geistige Verständnis offenbart die Allheit Gottes sowie die trügerische Natur alles dessen, das Ihm unähnlich ist.

Da Gott Alles-in-allem ist, muß die „göttliche Energie des Geistes“ die einzig wirkliche Energie sein. Der Mensch besitzt geistige Energie durch Widerspiegelung, und da der Geist stets seine Widerspiegelung haben muß, mangelt es dem Menschen niemals an Energie.

Da Tatkraft geistig ist, so ist sie nicht materiell noch der Materialität unterworfen. Sie ist nicht von der Materie oder von materiellen Bedingungen abhängig. Sie ist ewig und unerschöpflich; denn die Kraft des Geistes ist unendlich. Schaffenskraft ist von Dauer und besteht ununterbrochen fort, da sie von Gott ausgeht; und es gibt nichts, das Gott Seiner Stärke und Macht berauben könnte.

Da Gemüt und seine Ideen Alles-in-allem sind, gibt es in der Materie weder Substanz noch Intelligenz. Folgich ist Tatkraft niemals eine Erscheinungsform der Materie, und es gibt weder eine bewegende noch eine latent ruhende materielle Energie. Tatkraft, die von der Materie herzurühren scheint, ist die Fälschung der wirklichen Energie. Die Materie ist nichts weiter als ein irriger Begriff, der sich in Wirklichkeit weder bewegen noch irgendeine Lage einnehmen kann.

Tatkraft ist aber auch nicht das Ergebnis tierischer Triebkräfte oder menschlicher Willenskraft. Wahre Energie geht nicht vom menschlichen Denken oder von der tierischen Natur aus, sondern vom Geist. Da Geist ihr Ursprung ist, so ist die göttliche Energie mühelos in ihren Bewegungen, ungezwungen und natürlich im Handeln und sanft und ruhig im Wirken. Die Ursache der Energie ist göttlich, und ebenso ist ihre Wirkung göttlich. Die Menschen werden mit wahrer Energie begabt, wenn die Materialität ihres Denkens ab- und ihre Geistigkeit zunimmt.

Die Stärke und lebendige Kraft geistigen Verstehens und Lebens lassen keinen Raum für Kränklichkeit. Häufig sind Eigenwille, Furcht und menschliche Leidenschaften die Ursachen von Krankheit und Schwäche. Die Energie der Christus-Wahrheit, welche die wahre Natur Gottes, des Geistes, und des Menschen als Seiner geistigen Widerspiegelung offenbart, zerstört die Vorstellung vom Bösen als Wirklichkeit und führt die Menschheit zu dem Verständnis von der gegenwärtigen Vollkommenheit des Menschen.

In „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt unsere Führerin (S. 445): „Die Christliche Wissenschaft bringt den menschlichen Willen zum Schweigen, sie beschwichtigt die Furcht durch Wahrheit und Liebe und veranschaulicht das mühelose Wirken der göttlichen Energie im Heilen der Kranken. Selbstsucht, Neid, Leidenschaft, Stolz, Haß und Rache werden von dem göttlichen Gemüt ausgetrieben, das Krankheit heilt.“

Da die Energie geistig ist, so ist sie nicht von materiellen Witterungseinflüssen abhängig. Es gibt einige Länder, deren Klima als entnervend angesehen wird, und man mißt der Hitze und Feuchtigkeit die Fähigkeit bei, einen Menschen seiner Energie zu berauben. Solche Suggestionen können wir jedoch überwinden, wenn wir die wahre Natur und die wahre Herkunft der Energie verstehen.

Und ähnlich ist es auch mit der Kälte. Sie kann unsre Tatkraft nicht lähmen, da doch die Christus-Wahrheit das Denken über materielle Zustände erhebt zu dem wirklichen Sein des Menschen im göttlichen Gemüt. Der Mensch ist nicht ein materieller Gegenstand in einem Weltall der Materie. Er ist die göttliche Idee des unendlichen Geistes, lebt in dem wirklichen — dem geistigen — Weltall, und ist einzig dem Gesetz der göttlichen Liebe untertan.

In der göttlichen Wissenschaft ist der Mensch, der Ausdruck des ewigen Lebens, ohne Alter. Er ist weder jung noch alt; er ist keinerlei Zuständen und Stadien materiellen Wachstums und materieller Entwicklung unterworfen. Er ist zu allen Zeiten die Widerspiegelung des vollkommenen Lebens, und somit ist er unveränderlich und vollständig. Der Mensch ist immerdar kraftvoll und von lebendiger Stärke erfüllt, und er kann niemals zu schnell emporschießen, denn seine Kräfte werden nicht berührt von den Annahmen materieller Entwicklung.

Die Trägheit und Gleichgültigkeit, die mitunter mit dem Wachstumsprozeß verbunden wird, ist kein Teil des wirklichen Seins, und sie wird weichen, wenn wir uns die grenzenlose Tatkraft des Menschen, der das geistige Ebenbild und Gleichnis Gottes ist, vergegenwärtigen. Die falsche Annahme von einem Entwicklungsalter mit seinen Schwankungen an Energie, hat mit der Wirklichkeit gar nichts zu tun.

Probleme hohen Alters wie Schwäche oder Untätigkeit, können einen Menschen nicht des Fortschritts berauben, wenn er die Wahrheit in bezug auf „die göttliche Energie des Geistes“ versteht. Das Leben des Menschen ist vollkommen, und nichts kann diese Vollkommenheit beeinträchtigen oder zerstören.

Da das Leben immerdar wirksam ist, wird der Mensch nie getrennt von seinem göttlichmentalen Wirken. Und da Gott, das vollkommene Prinzip, die nie ermüdende Energie des Menschen regiert, so wird diese zu allen Zeiten auf intelligente Weise in Bahnen der Nützlichkeit geleitet und kann immerdar nur Gutes zur Entfaltung bringen.

Der Mensch wird von der Seele regiert, nicht vom materiellen Sinn, und sein Wesen und Sein wird niemals von der Sinnlichkeit oder Sünde verunziert. Da des Menschen Bewußtsein rein und heilig ist, kann Materialität nie in dasselbe eindringen und den Menschen der Stärke der Geistigkeit berauben. Wir überwinden jede schwächende Versuchung des sterblichen Gemüts durch das Verständnis von der wahren Individualität des Menschen als der Widerspiegelung des Geistes.

Bei der Bemühung, unser ganzes Denken und all unsre Energie dem Verständnis von der wahren Natur Gottes und des Menschen zu weihen, und dieses Verständnis im Dienst an der Menschheit zu betätigen, werden wir vom göttlichen Gesetz getragen. Wir können nicht leiden, wenn wir ernstlich bestrebt sind, Gott dadurch widerzuspiegeln, daß wir den Menschen helfen. In „Wissenschaft und Gesundheit“ lesen wir (S. 385): „Die geistige Forderung, welche die materielle Forderung bezwingt, verleiht eine Energie und Ausdauer, die alle andern Hilfsmittel übertrifft und der Strafe zuvorkommt, die unsre Annahmen unsern besten Taten anhängen wollen.“

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß wir durch den Christus, der die geistige Idee von Gott und dem Menschen offenbart, alles, was wir zu tun haben, mit nie versagender geistiger Energie tun können. Es gibt keine Macht, die uns zu irgendeiner Zeit oder unter irgendwelchen Umständen diese Energie streitig machen könnte.

Wenn wir uns von ganzem Herzen Gott zuwenden und Ihn als unser Leben und Gemüt anerkennen, werden wir die wunderbare Verheißung des Jesaja erfüllt sehen (40:31): „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“

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