Der Beschluß eines Zielsetzungskomitees in meiner Zweigkirche, spezifische gebeterfüllte Arbeit für die finanzielle Lage zu tun, veranlaßt mich, dieses Zeugnis aus Dankbarkeit für die Versorgung zu schreiben, die ich von Gott in der Christlichen Wissenschaft empfangen habe.
Nach dem Tode meines Mannes wurde mir die Welt fremd. Ein Gefühl großer Einsamkeit überkam mich. Ich stand allein mit fünf Töchtern da, von denen nur die älteste eine abgeschlossene Ausbildung hatte und die jüngste erst zwölf Jahre alt war. Ich begann mich zu fragen, wie ich solch eine große Verantwortung würde tragen können. Was sollte ich tun? Wo sollte ich anfangen? Ich hatte das Gefühl, Atlas zu sein und die Welt auf meinen Schultern zu tragen.
Ich begann natürlich zu beten, und das Fundament, auf das ich meine Gedanken gründete, waren die folgenden Worte in der geistigen Auslegung des Gebets des Herrn, die das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy (S. 17), uns gibt: „Und Liebe spiegelt sich in Liebe wider.“ Die Zeile, die hier ausgelegt wird, lautet: „Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern.“ Und ferner die Worte aus dem 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“
Unmittelbar darauf erfuhr ich, daß meine Angehörigen sich zusammengetan hatten, um mir auf unbegrenzte Zeit finanzielle Hilfe anzubieten. Zuerst nahm ich das Angebot an und war sehr dankbar dafür, denn es gab mir eine gewisse innere Ruhe, die ich brauchte, um mich wieder zurechtzufinden. Aber zu meiner Überraschung und zum Erstaunen meiner Verwandten brauchte ich nach drei Monaten keine finanzielle Hilfe mehr. Ein befreundetes Ehepaar war der Eigentümer unserer Wohnung, und diese Freunde lehnten es rundweg ab, für die folgenden fünf Jahre irgendwelche Miete anzunehmen. Bis dahin würden meine Töchter älter sein und mir dabei helfen können, uns das Heim zu erhalten. Als die fünf Jahre vorüber waren, konnten wir unsere Wohnung käuflich erwerben.
Ich bin tief dankbar für die Großzügigkeit dieser Freunde, für all die Versorgung, die wir auf andere Art und Weise empfingen, und für diese Demonstration der göttlichen Liebe. Ich fand so viele hilfsbereite Hände, die die Tatsache widerspiegelten und bewiesen: „Liebe spiegelt sich in Liebe wider.“ Gott ist wahrlich unser Hirte, und uns „wird nichts mangeln“, wenn wir Ihn jede Stunde unseres Daseins zum Ausdruck bringen. Dies bestätigte mir die Worte Christi Jesu (Matth. 6:31, 33): „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? ...Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“
Rio de Janeiro, Brasilien