Der aufmerksame Denker weiß, daß es notwendig und von großem Wert ist, den Ursprung und die Gültigkeit der Gedanken festzustellen, die er hegt. „Sind die Gedanken göttlich oder menschlich? Das ist die wichtige Frage“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 462 ;, sagt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit.
Die Christliche Wissenschaft betont, daß allein göttliche Gedanken wirklich und mächtig sind und daß sie von dem einen unendlichen, göttlichen Gemüt oder Geist, Gott genannt, stammen. Menschliche sterbliche Gedanken erweisen sich als machtlos, wenn erkannt wird, daß sie nur die unwirklichen Begriffe des sogenannten fleischlichen oder sterblichen Gemüts sind, das Gott entgegengesetzt ist.
Heutzutage sind viele Leute bereit zuzugeben, daß die Gedanken einen gewissen Einfluß auf die körperliche Gesundheit haben. Aber die Christliche Wissenschaft zeigt, daß Gedanken nicht lediglich auf den Körper einwirken; sie machen ihn im Grunde genommen aus. Mit anderen Worten, der Körper ist vergegenständlichtes Denken. Daher ist es so wichtig, betenden Herzens zu entscheiden, welche Gedanken wir in unser Bewußtsein einlassen.
Unter der Randüberschrift „Krankheit als nur gedanklich“ heißt es in Wissenschaft und Gesundheit: „Ein materieller Körper drückt nur ein materielles und sterbliches Gemüt aus. Dieser Körper gehört einem sterblichen Menschen, und er macht ihn harmonisch oder unharmonisch, je nach den Gedankenbildern, die er ihm aufprägt. Du umfaßt deinen Körper in deinem Denken, und du solltest auf ihm Gedanken der Gesundheit und nicht der Krankheit abbilden. Du solltest alle Gedanken der Krankheit, der Sünde und anderer Annahmen, die in der Materie einbegriffen sind, verbannen.“ ebd., S. 208;
Aufgrund des heute weitverbreiteten Glaubens an medizinische Theorien bleibt es den verschiedensten Nachrichtenmedien unbenommen, der Öffentlichkeit eine Vielfalt von Bildern und Gedanken in bezug auf Krankheiten darzubieten. Die Unaufmerksamen neigen dazu, diese lebendigen Beschreibungen in ihr Bewußtsein aufzunehmen, Beschreibungen, die sich später als körperliche Disharmonien äußern mögen.
Aber dies ist nicht unvermeidlich. Mrs. Eddy schreibt: „Wenn ein zielloser Gedanke, der sich Magenschwäche nennt, versucht hätte, unsere Vorfahren zu knechten, so wäre er durch ihre Unabhängigkeit und ihren Fleiß in die Flucht geschlagen worden.“ ebd., S. 175; Sollten unsere Unabhängigkeit und unser Fleiß nicht genauso groß sein? Wir sollten darauf achten, jeden ziellosen Gedanken in bezug auf Krankheit und Sünde, der zu uns kommt, in die Flucht zu schlagen, ungeachtet seines Anspruchs auf Gültigkeit.
Aber was können wir tun, wenn wir uns schon dazu haben verleiten lassen, einen ziellosen Gedanken aufgrund des furchterregenden Namens und der Symptome, durch die er gekennzeichnet ist, zu akzeptieren? Es ist nie zu spät, sich an den liebevollen Rat Christi Jesu zu halten: „Fürchte dich nicht.“ Mark. 5:36;
Die Heilungen Jesu demonstrierten für die ganze Menschheit — ebenso wie die Heilungen in der Christlichen Wissenschaft heute — die Wahrheit, daß der Mensch das rein geistige Bild und Gleichnis Gottes, des einen Gemüts, ist und daß dieser Mensch, das wahre Selbst aller Menschen, nur fähig ist, die harmonischen und ewigen Gedanken Gottes zum Ausdruck zu bringen. Jesus machte klar, daß Krankheit machtlos ist. Krankheit ist das mutmaßliche Gegenteil von Gesundheit oder von dem wahren Bewußtsein des Seins.
Wenn wir die Lehren Jesu, wie sie heute in wissenschaftlicher Weise von der Christlichen Wissenschaft erklärt und demonstriert werden, akzeptieren, werden wir befähigt, den Glauben an Krankheit als an eine physische oder mentale Realität und die Furcht vor ihr zurückzuweisen. Nicht an die Lüge von Krankheit zu glauben lockert den hypnotischen Halt, den sie an uns zu haben schien.
Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß Gott, das Gute, immer gegenwärtig ist und daß Seine Macht Sein vollkommenes und ewiges Christus-Ideal, den Menschen, zu erhalten vermag. Die falschen Auffassungen des furchterfüllten, sterblichen Denkens müssen diesem Ideal weichen.
Im 91. Psalm wird uns versichert: „Über Löwen und Ottern wirst du gehen und junge Löwen und Drachen niedertreten.“ Ps. 91:13. Wie sichtbar oder verborgen eine Krankheit auch sei, ob sie sich in einem Anfangs- oder in einem fortgeschrittenen Stadium zu befinden scheint, sie wird immer weichen, wenn sie als eine falsche Annahme verstanden wird, die behauptet, dem Wirken des Christus, der Wahrheit, in unserem Bewußtsein Widerstand zu leisten.
Krankheit erscheint einer falschen Daseinsauffassung sehr wirklich, nicht aber der wahren, geistigen Auffassung, dem einzig wirklichen Bewußtsein des Menschen. Unser wirkliches Sein ist kraftvoll, gesund und ständig harmonisch in der Wahrheit als der unvergängliche, geistige Ausdruck der Wahrheit. Auf diese Weise können wir uns stets von jeglicher falschen Annahme trennen, indem wir deren Gültigkeit gänzlich leugnen und uns mit der Harmonie identifizieren — indem wir das Denken beständig auf die Wahrheit des Seins, die Quelle der Harmonie, gerichtet halten.
Oftmals erhebt sich die Frage: „Können die Gedanken eines anderen unsere Gesundheit und Harmonie beeinträchtigen? Glücklicherweise macht die Christliche Wissenschaft klar, daß sie es nicht können. Wir mögen der guten oder schlechten Gedanken anderer gewahr werden, aber wir können nur die Gedanken erleben, die wir in unser Bewußtsein einlassen.
Wenn wir in dem Verständnis von Gottes Allmacht, Gegenwart, Liebe und Gesetz ruhen, können wir nicht dazu gebracht werden, unter unwissenden, betrügerischen oder boshaften Gedanken zu leiden. Wenn wir dies erkennen, werden wir die Verantwortung auf uns nehmen, über unseren eigenen mentalen Bereich sorgfältig zu wachen.
Wenn wir durch Gebet die geistige Wärme und den Glanz Gottes, der göttlichen Wahrheit und Liebe, empfinden, die sich in Dankbarkeit, Reinheit, Güte, Selbstlosigkeit und Liebe bekunden, werden die ziellosen Gedanken, die gerade auf uns zutreiben, und auch die Gedanken, die wir akzeptiert und die in dunklen Formen von Krankheit oder Sünde Gestalt angenommen haben, dahinschmelzen — vollständig aufgelöst werden —, genauso wie Schneeflocken in der Sonnenwärme schmelzen.
Schnelle körperliche Erlösung ist das Ergebnis wachsamen, gebeterfüllten Denkens. Das Heilen in der Christlichen Wissenschaft beweist, daß eine körperliche Krankheit, ganz gleich, wie lange man sie gehabt haben mag, voll und ganz ausgerottet werden kann, wenn man sie lediglich als einen ziellosen Gedanken erkennt und ihn durch den Christus, die Wahrheit, ersetzt.