Von den meisten Menschen wird dann und wann verlangt, Auskünfte über ihre Person zu geben — wenn sie z. B. einen Führerschein, einen Reisepaß oder einen Kredit beantragen oder sich um eine Stellung bewerben. Ist eine Liste mit persönlichen Fragen für jemanden ein Problem, der durch die Christliche Wissenschaft das Wesen seines wahren Seins als das vollkommene, geistige Kind Gottes kennenlernt und sich bemüht, dieser Offenbarung treu zu sein? Sieht er sich, wenn er über seine Antworten nachdenkt, zwei Begriffen von sich selbst gegenüber: einem, der geistig, unsterblich und gut ist, und einem anderen, der materiell, sterblich und in mancher Hinsicht unvollkommen ist? Wenn ja, ist er sich dann darüber im unklaren, welchen Begriff er bei der Beantwortung der Fragen beschreiben soll?
Das muß nicht sein, denn Christus Jesus stand vor Jahrhunderten solch einem Problem gegenüber, und er löste es, indem er auf einen römischen Groschen deutete und sagte: „Wes ist das Bild und die Aufschrift?“ Als diejenigen, die ihn ausfragten, antworteten: „Des Kaisers“, fuhr Jesus fort: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ Mark. 12:16, 17;
Zweifellos ist es richtig, menschliche Fragen absolut korrekt zu beantworten, der sterblichen Situation gemäß, wie sie die physischen Sinne wahrzunehmen scheinen. Das wird vom „Kaiser“ oder der Welt unter den gegebenen Umständen verlangt. Wenn man z. B. einen Führerschein beantragt und über seine Sehfähigkeit befragt wird, dann würden die menschlichen Tatsachen falsch dargelegt werden, wenn man behauptete, einwandfrei sehen zu können, obwohl sich zu jenem Zeitpunkt die Demonstration der uns von Gott geschenkten vollkommenen, geistigen Wahrnehmungsfähigkeit nicht in gutem Sehvermögen bekundet.
Noch wäre es richtig, im Falle von Kindern zu behaupten, daß unsere Kinder gesund seien, und sie in die Schule zu schicken, wenn sie offenbar den menschlichen Sinnen nach an einer ansteckenden Krankheit leiden. Selbst wenn man sich gerade zu der Zeit bemüht, an der wissenschaftlichen Tatsache ihres idealen Selbst als Gottes Kinder festzuhalten, um die Annahme von Krankheit zu überwinden, muß doch diese geistige Tatsache erst einmal demonstriert werden, ehe man den Schulbehörden gegenüber zu Recht erklären kann, daß die Kinder vollkommen gesund sind und mit anderen zusammen sein können.
Aber wenn man auch zuweilen der Welt antwortet, wie der Welt geantwortet werden muß, so ist es doch ebenso wichtig, Gott, dem göttlichen Prinzip, die Treue zu halten und in unserem Herzen die ewige Vollkommenheit und gegenwärtige Gesundheit Seiner Schöpfung und individuellen Idee anzuerkennen. Mrs. Eddy schreibt: „Wenn du glaubst, daß du krank seist, sollst du dann sagen:, Ich bin krank'? Nein; doch manchmal, wenn es erforderlich ist, andere zu schützen, solltest du deine Annahme aussprechen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 461; Der getreue Christliche Wissenschafter teilt nicht seine Treue zwischen Gott und dem Kaiser, sondern er respektiert die Rechte anderer, sich in ihrem Denken auf den physischen Augenschein zu verlassen, während er selbst sein eigenes Recht beansprucht, von der Grundlage des vollkommenen, göttlichen Prinzips aus zu folgern — der Grundlage, von der aus er sich zu größeren Höhen in der Demonstration von Gesundheit und Harmonie zu erheben erwartet.
Wenn man persönliche Fragen auf diese Weise behandelt, braucht es keine Konflikte und keine Geheimniskrämerei zu geben. Als Jesus von zweien seiner Jünger gefragt wurde: „Meister ... wo bist du zur Herberge?“, antwortete er: „Kommt und sehet!“ Es wird zwar nicht erwähnt, wohin sie gingen, doch es heißt dann weiter: „Sie ... blieben den Tag bei ihm.“ Joh. 1:38, 39;
In seiner wahren, geistigen Natur weilte der Meister in Gott, in dem göttlichen Gemüt als die Idee des Gemüts, und er war sich dessen bewußt. Als ein körperliches Wesen war er bei seinen Freunden in ihren Häusern zu Gast, schlief er, wo es sich ergab — ja sogar in einem Schiff —, und er bediente sich im Umgang mit anderen einer Sprache, die sie verstehen konnten. Sein Leben war ein unablässiges Wunder, aber es war kein Zurschaustellen eines übernatürlichen Daseins, das die Menschen verwundert und verängstigt hätte. Es war ein Beispiel dafür, wie der Christus, oder die Wahrheit, das menschliche Leben emporhebt, um der geistigen Vollkommenheit des wirklichen Seins näherzukommen — ein Beispiel, dem wir heute folgen können.
Ein Fragebogen, der eine Beschreibung von uns enthalten soll, verdient es, sorgfältig beantwortet zu werden. Dadurch kann sich uns eine nützliche Gelegenheit bieten, Gott zu geben, „was Gottes ist“. Während wir auf dem Formular die Fragen über das Alter, die Staatsangehörigkeit, den Gesundheitszustand, den Wohnort, den Beruf usw. der menschlichen Annahme gemäß sorgfältig beantworten, können wir die geistige Wahrheit unseres unsterblichen Seins dankbar anerkennen. Unsere geistigen Antworten könnten vielleicht folgendermaßen ausfallen:
Alter: Ewig, nie geboren, unsterblich.
Staatsangehörigkeit: Ein Bürger in Gottes unendlichem Himmel.
Gesundheitszustand: Unablässig in vollkommener Harmonie erhalten.
Wohnort: Die Atmosphäre des reinen Gemüts, der göttlichen Liebe.
Beruf: Mit Mrs. Eddys Worten: „Ich bin fähig, Wahrheit, Gesundheit und Glück zu vermitteln, und das ist der Fels meines Heils und mein Daseinszweck.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 165.
Über solche Antworten sollten wir am besten in der Stille unseres Herzens nachdenken. Und wenn wir dies tun, können wir wissen, daß sie das Wunder einer Heilung in unserem menschlichen Dasein herbeiführen werden. Wir werden feststellen, daß wir, wenn wir das nächstemal aufgefordert werden, dem „Kaiser“ über unseren menschlichen Status zu berichten, bessere Antworten geben können als zuvor — Antworten, die von einem besseren Begriff von Heim, einem besseren Gesundheitszustand, einer zufriedenstellenderen Beschäftigung zeugen.
