Ich lernte die Christliche Wissenschaft kennen, als ich Anfang Zwanzig war. Da ich zu jener Zeit keine Beschäftigung hatte, mich langweilte und auf einem sehr großen Bauernhof, viele Kilometer vom nächsten Dorf entfernt, lebte, war das Studium der Christlichen Wissenschaft etwas Wunderbares. Später zogen wir in eine Stadt, wo ich mich auf dem Gebiet der Musik und des Gesangs betätigen konnte und beim Theater und Rundfunk arbeitete. Ich steckte so tief in der Materialität, daß ich das tägliche Studium der Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft aufgab und nur noch Zeit hatte, gelegentlich einen Gottesdienst zu besuchen.
Jahre später traf mich, so schien es mir, ein schweres Leid. In meinem Kummer wandte ich mich von ganzem Herzen an Gott, und durch das gebeterfüllte Studium der Christlichen Wissenschaft wurde mein Leben völlig umgewandelt. Mein Vater-Mutter Gott hat mir wahre Substanz, Freude und Frieden gegeben.
Viele Jahre bevor ich Christliche Wissenschafterin war, ließ ich ein Überbein von meiner rechten Hand entfernen. Es schmerzte, und ich machte mir große Sorgen, bis die Ärzte feststellten, was es war. Vor ungefähr fünf Jahren bemerkte ich, daß sich an meiner linken Hand zwei sehr häßliche Beulen bildeten, und nach drei- bis vierstündigem Klavierspielen wurden sie gewöhnlich schmerzhafter und größer. Meine Tochter bemerkte sie eines Tages und fragte, was das sei. Dann sagte sie: „Ich hoffe, es ist nicht dasselbe, was du schon früher einmal hattest.“ Ich antwortete ihr, daß es diesmal auf andere Weise geheilt würde und daß ich darüber betete. Ich wußte, daß die Beulen keine Wirklichkeit besaßen, denn als das Kind Gottes konnte ich nur die Vollkommenheit Gottes, des Geistes, widerspiegeln. Ich wandte die folgenden Worte aus dem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy (S. 261) an: „Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“
An einem Mittwochabend saß ich an der Orgel und hörte den Lesungen vom Pult zu. Mein Blick fiel auf mein linkes Handgelenk, und ich stellte fest, daß dort absolut keine Spur von einer Beule zu sehen war. Ich traute meinen Augen nicht und schaute mir daher die andere Hand an, falls ich vergessen haben sollte, welches Handgelenk es war. Aber beide waren ohne Makel. Ich war so voller Freude und Dankbarkeit, daß ich auf der Stelle ein Zeugnis abgab. Ist es nicht ein besonderes Vorrecht, Christlicher Wissenschafter zu sein?
Vor einigen Jahren, während einer sehr schlimmen Grippewelle, mußten viele Leute das Bett hüten. An einem Mittwochmorgen erwachte ich mit den Symptomen von Grippe.
Ich hatte an diesem Tage einige Verpflichtungen einzuhalten und fragte mich, wie ich es nur schaffen könnte. Ich rief eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an, die mir sofort mit liebevollen Worten Kraft gab. „Es ist nicht wahr“, sagte sie. „Akzeptieren Sie es nicht als wirklich.“ Nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, studierte ich die Lektionspredigt jener Woche. Ich betete auch ernsthaft um das Verständnis, daß das Kind Gottes immer auf seinem richtigen Platz ist, weil Gott und der Mensch untrennbar sind. Die Schmerzen und die häßlichen Symptome waren unterdessen verschwunden, und den ganzen Tag hindurch konnte ich allen meinen Verpflichtungen zu Hause und an meinem Arbeitsplatz nachkommen. Ich war besonders dankbar dafür, daß ich an jenem Abend in der Zeugnisversammlung auf meinem Platz an der Orgel sein konnte.
Für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, für den Klassenunterricht, die Ausüber, die Vortragenden der Christlichen Wissenschaft und auch für die Literatur, besonders aber für den Christian Science Monitor, bin ich aufrichtig dankbar.
Pretoria, Transvaal, Republik Südafrika
