Wir können uns Gott und Seine Schöpfung nur als unendlich vorstellen. Die Christliche Wissenschaft weist einen begrenzten, materiellen Begriff von den Dingen als unwirklich zurück, weil er nicht von Gott stammt und weil Gott, das Gute, unendlich, Alles ist. Die gesamte Schöpfung ist Gottes unendliche Kundwerdung Seiner selbst. Sie ist ganz und gar geistig, und durch den geistigen Sinn finden wir überall Beweise ihrer Gegenwart.
Menschlich gesehen, könnten wir von etwas unendlich Kleinem oder unendlich Großem sprechen, aber der wahre Begriff von der Unendlichkeit stellt die alles einschließende Gegenwart Gottes, des Guten, dar, die die Möglichkeit einer entgegengesetzten Macht, Böses, Begrenzung oder Sterblichkeit genannt, ausschließt. Wo gibt es in der Allheit des Guten einen Platz für Gottes angebliches Gegenteil, Böses genannt?
Trotzdem möchte eine scheinbare Kraft, die der göttlichen Allmacht entgegengesetzt ist — das sogenannte sterbliche Gemüt oder der Teufel —, die Mythe von der Begrenzung des Göttlichen glaubhaft machen, wie in dem biblischen Bericht vom Garten Eden, der vermeintlichen Schöpfung und dem Fall des Menschen als ein materieller Sterblicher, gezeigt wird.
Die Christliche Wissenschaft akzeptiert die ewige Wahrheit der geistigen Schöpfung, wie sie im ersten Kapitel des ersten Buches Mose anschaulich dargelegt wird. Sie lehrt die Wirklichkeit und Unendlichkeit Gottes, des einen göttlichen Gemüts, und Seines geistigen Universums, einschließlich des unsterblichen Menschen. Sie erklärt den Unterschied zwischen Wahrheit und Irrtum und macht die geistige Wahrheit des unbegrenzten Guten und die Nichtsheit des Bösen klar. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, Geist, Alles-in-allem ist, daß es keine andere Macht und kein anderes Gemüt gibt — daß Gott Liebe ist und daß Er daher das göttliche Prinzip ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 275;
Die ewige Unendlichkeit der göttlichen Liebe ist die Grundlage unserer Heilarbeit, nämlich den Glauben an die Wirklichkeit des Bösen zu überwinden. Nur wenn wir uns der geistigen Wahrheit der Gotteskindschaft des Menschen nicht genügend bewußt sind, können wir uns von den Ansprüchen der Sünde und den Illusionen des Bösen täuschen lassen und die wirksame, unveränderliche Macht Gottes anzweifeln.
Auf mannigfachen Wegen sucht das sterbliche Gemüt, oder der tierische Magnetismus, im menschlichen Bewußtsein Einlaß zu finden und ihm irgendeine vermeintliche Begrenzung der göttlichen Allmacht vor Augen zu führen. Da ist z. B. der begrenzende Zeitbegriff, der uns ununterbrochen einflüstert, daß die Zeit zu kurz sei, um etwas zu erreichen, oder zu lang für unsere Ausdauer — Suggestionen, denen wir manchmal allzu willig nachgeben, und wir lassen dann menschlich berechnete Stunden, Tage und Jahre mehr zählen als das Gottes-Maß der ewigen Entfaltung unseres unendlichen Seins.
Wir müssen daran denken, daß der Irrtum unwirklich ist und nirgends Fuß fassen kann, daß wir die Ideen Gottes sind und daß unser unsterbliches Dasein durch die Gesetze des ewigen Lebens geregelt wird. Es kann in der Unendlichkeit des göttlichen Prinzips keine Umkehrung geben, und jede entgegengesetzte Anmaßung hat keine Grundlage.
Immer wieder hält der tierische Magnetismus des materiellen Sinnes der klaren Erkenntnis des geistigen Verständnisses ein „Ja, aber“ entgegen. „Ja, aber“ diese unheilbare Krankheit; „ja, aber“ diese weltweite Sünde; „ja, aber“ dieses Problem des Mangels und vieles andere. Dies sind begrenzende Einflüsterungen, wie sie die Schlange des Zweifels seit eh und je vorgebracht hat. Sie verstummen vor der demonstrierbaren Wahrheit der Allmacht und Allwissenheit Gottes, der unbegrenzten Tätigkeit des göttlichen Gemüts und der Überfülle des unwandelbaren Guten.
In der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ erklärt Mrs. Eddy: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem“ und weiter: „Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis.“ ebd., S. 468; Wir können nicht bei einem Einwand des menschlichen Intellekts oder einem Gegenargument der materiellen Sinne von der erhabenen Führung des unendlichen, unwandelbaren und immer gegenwärtigen Gemüts abrücken. „Mein Vater wirket bis auf diesen Tag, und ich wirke auch“ Joh. 5:17;, sagte Christus Jesus, unser Meister und Wegweiser.
Die unendliche Mannigfaltigkeit und die unbegrenzten Möglichkeiten der Ideen des einen Gemüts, des Alles-in-allem, entfalten die ewige Vollkommenheit des wahren Seins. Keine aufgeblähte, irrige Meinung des begrenzten sterblichen Gemüts kann die Grundlage der Unendlichkeit umstoßen. Das unsterbliche Licht der Wahrheit und Liebe durchdringt auch den dichtesten Nebel einer sterblichen, begrenzten Anschauung; es deckt die Nichtsheit des Irrtums jeder Art auf und enthüllt die Vollkommenheit, Unversehrtheit, Weisheit und Schönheit des Menschen, wie Gott ihn geschaffen hat. „Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ 8:31, 32;, versichert uns Christus Jesus — frei von jedem begrenzten oder begrenzenden Begriff der Sterblichkeit.
Mrs. Eddy gibt uns den weisen Rat: „Der Weg ist absolute göttliche Wissenschaft; geht ihn, aber bedenkt, daß die Wissenschaft stufenweise demonstriert wird und daß unsere Demonstration sich nur in dem Maße steigert, wie wir auf der Stufenleiter des Seins aufsteigen.“ Vermischte Schriften, S. 359. Und wir können tatsächlich aufsteigen, vom unendlichen Gemüt geführt und von der göttlichen Liebe unterstützt.
