Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Im Geschäft unseres Vaters tätig sein

Aus der Februar 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Lukasevangelium Wird erzählt, wie Christus Jesus als zwölfjähriger Knabe mit seinen Eltern hinauf nach Jerusalem zum alljährlichen Passafest ging. Siehe LK 2:41–52. Nach dem Fest blieb Jesus in Jerusalem, und seine Mutter und Josef suchten ihn drei Tage lang. Schließlich fanden sie Jesus „im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten.“ Noch weit mehr wunderten sie sich wahrscheinlich über die Antwort, die er der Mutter gab, als sie ihn fragte: „Mein Sohn, warum hast du uns das getan?” Denn er erwiderte: „Warum habt ihr mich gesucht? Wißt ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was meines Vaters ist?“ oder wie es dem Sinn nach in der englischen King-James-Bibel heißt: „Wißt ihr nicht, daß ich im Geschäft meines Vaters tätig sein muß?“

Das ist immer mein Leitmotiv gewesen, wenn es darum ging, eine berufliche Tätigkeit zu finden, die mich erfüllen würde. Immer wenn ich über berufliche Fragen betete, rief ich mir ins Gedächtnis, daß ich einen besseren „Chef" als den göttlichen Vater sicher nicht haben kann, und ich lauschte aufmerksam auf Gottes Gedanken. Diese göttliche Führung machte mir nicht nur das Wesen Seines „Geschäftes" klar — die Erschaffung und Erhaltung des Menschen und des Universums in vollkommener Harmonie —, sondern sicherte mir auch meinen Platz und meine Aufgabe bei dieser Arbeit. Und so lernte ich immer besser Seine überzeugende Geschäftsführung verstehen, die immer und überall die besten Ergebnisse zeitigt, und wurde dadurch auf meinem Berufsweg geführt.

Nach meinem Ingenieurstudium trat ich eine Stelle an. Obwohl mir dort viele Aufstiegsmöglichkeiten und auch wertvolle Einblicke ins Geschäftsleben geboten wurden, erschien mir aufgrund der Entwicklung der Branche ein Wechsel als richtig. Ich betete und hielt an dem Gedanken fest, daß das, was einen segnet, alle segnen muß und daß ich als der Ausdruck oder die Widerspiegelung Gottes, des göttlichen Lebens und der göttlichen Wahrheit, tatsächlich im „Geschäft meines Vaters“ tätig war. Die neue Tätigkeit, die sich mir bald darauf eröffnete, brachte mir ein langjähriges, beglückendes Wirken; und in der früheren Firma zeigte sich eine Lösung, die alle Beteiligten voll zufriedenstellte.

Das Wissen um die liebevolle Fürsorge unseres wahren Arbeitgebers, Gottes, läßt uns Ihm willig gehorchen. Gott, der allwissendes Gemüt ist, leitet Seine Kinder mit Weisheit und Klarheit. Wenn wir diese Führung anerkennen, können wir Seine liebevolle Fürsorge nicht nur während der Arbeitszeit erleben, sondern auch auf dem Weg zur und von der Arbeit, wenn wir zu Hause oder auf Reisen sind, und sogar nach der Pensionierung. Dieser Chef ist überall bei uns, um uns zu helfen, wenn wir Seine Hilfe brauchen!

Wir können die wahre Beziehung, die zwischen Gott und dem Menschen als Seiner Widerspiegelung besteht, in unseren täglichen Aktivitäten demonstrieren. Da Gott immer und überall gegenwärtig ist und Er alle Substanz und Intelligenz ist, können wir darauf vertrauen, daß wir alle Gedanken, Worte und Fähigkeiten, die wir brauchen, genau im richtigen Moment zur Verfügung haben werden, so daß wir die uns gestellte Aufgabe zur Zufriedenheit aller lösen können, sei es nun auf der Chefetage, am Computer, am Kochherd, im Studierzimmer oder wo auch immer.

Die göttliche Substanz Gottes, des Geistes, ist unbegrenzt und kann nicht dem Zerfall unterworfen sein. Das Wort Substanz kommt aus dem Lateinischen und kann als „das Darunterstehende“ oder als das Fundament verstanden werden. Unser Verständnis der wahren, geistigen Substanz ist demnach das Fundament unserer wahren Tätigkeit und kann nie begrenzt sein. Es kann auch niemals Disharmonie erzeugen. Damit wird deutlich, daß die Harmonie zwischen uns und unseren Mitarbeitern nicht brüchig oder gar zerstört werden kann, wenn wir die unveränderliche Harmonie von Gottes geistigem Universum anerkennen. Ebensowenig brauchen wir uns Sorgen darüber zu machen, wie sich unsere Probleme lösen werden; wir können statt dessen der göttlichen Führung vertrauen.

Der Apostel Johannes lehrt uns in seinem ersten Brief, daß Gott die Liebe ist Siehe 1. Joh 4:8, 16., und Mrs. Eddy nimmt oft in ihren Schriften auf diese Tatsache Bezug. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, schreibt sie: „ ‚Gott ist Liebe.' Mehr können wir nicht erbitten, höher können wir nicht schauen, weiter können wir nicht gehen.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 6. Ein liebenswürdiger, vorbildlicher „Boß“ ist gewiß der Wunsch aller, die einen Vorgesetzten haben; und als ein solcher zu gelten wird wohl auch das Bestreben der meisten Menschen sein, die einen Betrieb zu führen, Kunden zufriedenzustellen und ihren Angestellten Arbeit und Verdienst zu sichern haben. Die göttliche Liebe als den wahren Arbeitgeber zu erkennen und anzuerkennen ist daher nicht nur für den Angestellten, sondern ebenso für den Vorgesetzten von großem Nutzen. Für beide geht es doch darum, Versorgung und Harmonie zu beweisen; und diese haben ihren Ursprung in der Fülle der unendlichen Liebe.

Erscheint es Ihnen utopisch, sich Gott als Ihren Arbeitgeber vorzustellen? Sie haben sich wohl noch nie in die Lage versetzt, Sein Angestellter oder — modern ausgedrückt — Sein Mitarbeiter zu sein? Dabei schrieb schon Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther: „Wir sind Gottes Mitarbeiter.“ 1. Kor 3:9. Wie Jesus im Geschäft seines Vaters tätig war, so wirkten auch Paulus und die anderen Apostel durch dieses besondere Verständnis ihrer Lebensaufgabe.

Wir mögen nun denken: „Was hilft aber diese Vorstellung mir als Büroangestellten oder als Arbeiter in einer großen Fabrik, als Abteilungsleiter oder als selbständigem Unternehmer, als Lehrer oder auch als Student?” Dazu müssen wir unsere wahre Beziehung zu Gott richtig verstehen lernen und auch, was unsere wahre Arbeit ist. Ganz gleich, was für einer Tätigkeit wir auch nachgehen mögen, unsere wirkliche Aufgabe ist, Gott zu verherrlichen, indem wir Seine Güte, Liebe und Macht ausdrücken. Das ist möglich, weil das wahre Wesen des Menschen die Widerspiegelung Gottes ist. Jesus sagte deutlich: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.” Joh 5:19. Jesus sagte auch, daß der Vater den Sohn liebhat und ihm darum alles zeigt, was Er tut. Siehe Joh 5:20. Dieses Zusammenwirken verstand Jesus nicht nur für sich allein, sondern für alle, die seine Lehren annehmen würden.

Was es wirklich bedeutet, unsere Augen und Ohren offen zu haben, um auch für Neuerungen im Geschäft Gottes aufgeschlossen zu sein, wird uns klar, wenn wir erfassen, daß Augen in Wissenschaft und Gesundheit unter anderem als „geistiges Erkennen” und Ohren als „geistiges Verständnis” Wissenschaft und Gesundheit, S. 586, 585. beschrieben werden. Diese Augen und Ohren werden uns für geistige Entfaltung empfänglich machen und uns zeigen, wie wir in unserem Alltag noch besser im Geschäft unseres himmlischen Vaters arbeiten können. Das wird uns selbst große Befriedigung in diesem beglückenden Beruf als Gottes Mitarbeiter bringen. Und das führt auch unweigerlich zu Fortschritt und Erfüllung in unserer beruflichen Laufbahn. Das Gesetz Gottes ist das Gesetz des Fortschritts — des Fortschritts, der die Welt um uns herum zum Vorteil aller verändert.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1994

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.