Vor Etwa 20 Jahren spürte ich zum ersten Mal Schmerzen im Rücken und in der Hüfte. Der Zustand verschlimmerte sich, obwohl ich versuchte, das Problem durch Gebet im Sinne der Christlichen Wissenschaft zu heilen. Als ich schließlich der Arbeit fernbleiben mußte, begann ich gründlicher und gezielter zu beten. Die Schmerzen ließen jedoch nicht nach.
Entsprechend meinem Arbeitsvertrag mußte ich nach dreitätiger Abwesenheit von der Arbeit ein ärztliches Attest vorlegen, um sicherzustellen, daß mein Gehalt weitergezahlt wurde. Daher mußte ich mich entscheiden, ob ich einen Arzt oder einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Hilfe bitten wollte. Ich entschied mich für letzteren. Der Ausüber war bereit, mir zu helfen und mir das notwendige Attest für meinen Arbeitgeber auszustellen.
Der Ausüber bat mich, den Begriff Prinzip zu studieren — eines der Synonyme für Gott, das uns in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy gegeben wird. (Die anderen Synonyme sind Gemüt, Seele, Geist, Leben, Wahrheit und Liebe.) Nach einigen Tagen sollte ich den Ausüber wieder anrufen und über meinen Fortschritt berichten. Als ich anrief, bestand mein Bericht darin, daß ich aus den Notizen vorlas, die ich mir beim Studieren gemacht hatte, aber ich hatte auch eine Verschlechterung des Zustands zu vermelden.
Nachdem der Ausüber sich das angehört hatte, sagte er mir, daß ich richtig betete, und bat mich, alle Synonyme für Gott in ähnlicher Weise zu studieren, um mein geistiges Verständnis von Gott zu vertiefen.
Das tat ich, hatte aber einige Tage später eine weitere Verschlechterung des Zustands zu berichten. Ich brauchte nun eine Viertelstunde, um von einem Zimmer zum anderen zu gehen, und ich war darüber recht beunruhigt. Als Antwort auf meine Leidensgeschichte wurde ich gebeten, das Büro des Ausübers zu besuchen — eine 40 Kilometer weite Fahrt mit dem Auto. Ich mußte an Naaman denken, der, erzürnt über Elias Nachricht, sagte: „Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien.“ Statt dessen hatte Elisa einen Boten geschickt, der sagte: „Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan“ (2. Kön 5:10).
Ich fragte mich, warum der Ausüber nicht zu mir kam, war aber gehorsam und machte mit Hilfe meiner Frau die Fahrt mit dem Auto.
Während meines Besuchs erzählte ich ihm von meiner Sorge und sagte auch, daß ich überlegte, ob ich in ein Pflegeheim für Christliche Wissenschafter gehen oder sogar medizinische Mittel anwenden sollte, um mein Leiden zu beenden. Der Ausüber sagte, ich müsse das selbst entscheiden. Ich beschloß, mich gänzlich auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen, und meldete mich in einem Pflegeheim für Christliche Wissenschafter an. Sofort hatte ich das Gefühl, daß eine Last von mir genommen war, und trotz allen gegenteiligen Augenscheins wußte ich, daß die Heilung stattfand. Als ich das Pflegeheim erreichte, konnte ich sogar fast ohne Schwierigkeiten zu meinem Zimmer gehen.
Nach meiner Ankunft rief ich einen Ausüber in der Gegend an, der die gebetvolle christlich-wissenschaftliche Behandlung fortsetzte. Dadurch und auch durch die liebevolle Unterstützung der christlich-wissenschaftlichen Pflegerinnen ging es mir täglich besser.
Nach zwei Wochen stetigen Fortschritts kehrte ich nach Hause zurück. Mein Zustand hatte sich so gebessert, daß ich mich ohne allzu große körperliche Beschwerden im Hause bewegen konnte. Nach weiteren zwei bis drei Wochen war ich imstande, zu meiner Arbeit zurückzukehren und alle meine Aufgaben wieder auszuführen. Es dauerte noch einige Wochen mehr, bis ich sagen konnte, daß ich völlig frei war.
Der große Schritt nach vorn war für mich jedoch nicht allein die Befreiung von körperlichen Beschwerden, sondern die geistige Erneuerung, die sich aus der heilungbringenden Arbeit ergeben hatte. Bis zu meinem erleuchtenden Studium der Synonyme für Gott hatte ich dazu geneigt, Prinzip, Gemüt, Wahrheit und Liebe als getrennt anzusehen, da ich noch nicht erkannt hatte, daß Gott „unteilbar“ ist (Wissenschaft und Gesundheit, S. 336). Prinzip war für mich im Laufe der Jahre ein hartes und starres Gesetz geworden. Von meinem begrenzten Verständnis aus arbeitend, hatte ich darauf bestanden, daß die Dinge „dem Prinzip entsprechend“ erledigt wurden. Aber dieses Beharren war von menschlichem Willen und Eigensinn bestimmt gewesen.
Als Folge der geistigen Erneuerung wurde ich ein ganz anderer Mensch. Da ich jetzt etwas von der Unteilbarkeit Gottes verstand, erkannte ich, daß etwas, was „dem Prinzip entsprechend“ getan wird, auch in liebevoller Weise geschehen muß, weil Gott Liebe ist. Ja, jede Eigenschaft Gottes muß in all unseren göttlich gelenkten Handlungen offenbar werden. Ich bin unaussprechlich dankbar für die Veränderungen, die dieses Verständnis in meinem täglichen Leben bewirkte. Als ich noch berufstätig war, machte es meinen Umgang mit Kollegen viel positiver; zu Hause hat es größere Harmonie gebracht, und meine Beziehungen zu anderen sind herzlicher und freundlicher geworden.
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, tiefer über die vielen Erklärungen in Wissenschaft und Gesundheit und den anderen Werken von Mrs. Eddy nachzusinnen. Die Folge war, daß ich meine Probleme allein mit Hilfe der Christlichen Wissenschaft bewältigen konnte, ob es sich nun um zwischenmenschliche Beziehungen, Wohnungsbeschaffung oder Krankheit handelte.
Eastbourne, East Sussex
England
 
    
